Barista FAQ - Was du über Siebträger & Co. wissen musst

Fragen zum Thema Siebträger

Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Ein häufig genannter Richtwert sind zwei bis drei Monate. Wie oft du aber deinen Siebträger wirklich entkalken musst, hängt von der Härte deines verwendeten Wassers ab. Wer einen guten Filter nutzt oder mineralarmes Wasser verwendet, muss weniger oft entkalken, als jemand der hartes ungefiltertes Wasser nutzt.

Überprüfe zunächst, ob die Maschine richtig aufgeheizt ist, der Mahlgrad nicht zu grob und der Kaffee nicht zu fest angepresst wurde. Auch verstopfte Düsen oder ein verschmutztes System können die Ursache sein. Nach einiger Zeit im Betrieb können aber auch Dichtungen ausgeleiert oder porös werden. Eine weitere Fehlerquelle sind Ventile, deren Aufgabe darin besteht den Druck zu steuern oder notfalls abzulassen. 

Mit regelmäßiger Wartung und guter Pflege können Siebträgermaschinen viele Jahre halten. Hochwertige Maschinen haben oft eine Lebensdauer von über 10 Jahren. Manche Siebträger sind sogar eine Anschaffung, von der ihre Besitzerin oder Besitzer ein Leben lang etwas hat.

Das wurden wir tatsächlich einmal gefragt. Rein technisch würde das schon gehen. Allerdings soll der Tee nicht besonders gut werden, probiert haben wir das allerdings nicht. Und wir würden auch allgemein davon abraten!

Pre-Infusion bezeichnet den Prozess, bei dem vor der eigentlichen Extraktion ein wenig Wasser durch das Kaffeemehl geleitet wird, um es aufzulockern und eine gleichmäßigere Extraktion zu ermöglichen. Viele Baristi und Kaffeeliebhaber glauben mit dieser Methode einen ausgewogeneren Espresso zu bekommen. Während viele Kaffeevollautomaten eine eigene Pre-Infusionstechnik integriert haben, gibt es bei Siebträgern eher weniger Vertreter, die dies au Knopfdruck können. Bei anderen lässt sich der Vorgang zumindest nachahmen. 

Eine konstante Brühtemperatur ist entscheidend für die Qualität des Espressos. Schwankungen können zu einer Über- oder Unterextraktion führen, was den Geschmack des Kaffees negativ beeinflusst.

Ja, mit einer Siebträgermaschine können Sie neben Espresso auch andere Kaffeespezialitäten wie Americano, Latte Macchiato oder Cappuccino zubereiten, indem du den Espresso als Basis verwendest und diesen entsprechend mit Wasser oder aufgeschäumter Milch kombinierst. Da die Grundzutat unzähliger Kaffeespezialitäten aus einem Espresso besteht, gibt es eine entsprechend hoch Auswahl an Möglichkeiten.

Fragen zum Thema Espressomühlen

Die Espressomühle leistet die Vorarbeit für die Espressozubereitung. Hier zu sparen, würde sich sehr schnell in mangelnder Qualität des Espressos bemerkbar machen. Ein wässriger Espresso ist zum Beispiel oft nicht nur das Produkt von zu grob gemahlenem Kaffee, sondern auch von unterschiedlich großen Kaffeepulverpartikeln. Eine gute Mühle kann fein und vor allem gleichmäßig Mahlen.

Beginne mit einem mittleren Mahlgrad und passe diesen an, bis der Espresso in 25-30 Sekunden extrahiert wird. Ein feinerer Mahlgrad verlangsamt die Extraktion, ein gröberer beschleunigt sie.

Stelle sicher, dass deine Mühle sauber ist und achte darauf, den Mahlgrad regelmäßig zu justieren, um die Korngröße des Kaffees optimal an die Bedingungen (wie Luftfeuchtigkeit und Kaffeeröstung) anzupassen. Experimentiere ein wenig mit dem Mahlgrad und der Menge des Kaffeemehls, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Fragen zum Thema Espressozubereitung

Das hängt von der Wasserqualität ab. Weiches bis mittelhartes Wasser ist in der Regel unproblematisch. Bei hartem Wasser sollten Sie einen Wasserfilter verwenden oder auf gefiltertes Wasser umsteigen, um Kalkablagerungen zu vermeiden. In der Regel empfehlen wir allerdings immer einen Filter oder ein Mineralwasser zu verwenden, da Kalk nicht das einzige Problem darstellt.

Der ideale Druck liegt bei etwa 9 Bar. Die meisten Siebträgermaschinen sind darauf eingestellt, diesen Druck während der Extraktion zu erzeugen. Einige Modelle erlauben aber auch Anpassungen durch den Barista. Bei den meisten Siebträgern kannst du an einem Manometer ablesen, wie hoch der Druck gerade ist.

Ein bitterer Geschmack kann auf eine Überextraktion hinweisen. Verursacht wird diese durch einen zu feinen Mahlgrad, zu festes Tampen oder eine zu lange Extraktionszeit. Im ersten Schritt kann es deshalb helfen einen gröberen Mahlgrad zu wählen oder das Kaffeepulver weniger fest anzupressen.

Wenn dir dein Espresso zu fad oder wässrig erscheint, ist das ein Hinweise auf eine Unterextraktion. Der Mahlgrad könnte zu grob oder unregelmäßig sein, weshalb das Wasser schneller hindurchgepresst wird und die Extraktionszeit entsprechend kurz ist. 

Sehr wichtig, sorgfältiges Tampen mit dem richtigen Druck sorgt für einen gleichmäßig dichten Kaffeepuck, was eine optimale Extraktion und somit besseren Geschmack ermöglicht.

So gehst du dabei vor:

  1. Fülle deinen Siebträger gleichmäßig mit Kaffeepulver. Sorge dafür, dass keine Klumpen entstehen. Ein leichtes Klopfen oder Verteilen kann helfen.
  2. Prüfe die Menge des Kaffeemehls. Nutze etwa 7-9 Gramm für einen Single-Shot und 14-18 Gramm für einen Double-Shot.
  3. Setze den Tamper gerade auf das Kaffeemehl. Achte darauf, dass der Tamper nicht schief liegt, für eine gleichmäßige Verdichtung.
  4. Drücke gleichmäßig nach unten. Wende rund 15-20 kg Druck an, um den Kaffee zu verdichten. Das Ziel ist ein gleichmäßiges Kaffeepuck.
  5. Drehe den Tamper leicht. Damit bindest du lose Kaffeeanteile ein und glättest die Oberfläche des Kaffeepucks.
  6. Überprüfe den Kaffeepuck. Er sollte gleichmäßig verdichtet und glatt sein, ohne Risse oder ungleiche Stellen.
  7. Reinige den Rand des Filterträgers. Entferne überschüssiges Kaffeemehl, um eine gute Dichtung sicherzustellen.
  8. Beginne sofort mit der Extraktion. Setze den Siebträger in die Maschine ein und starte den Brühvorgang.

Ein Shot Timer bei einer Espressomaschine spielt eine entscheidende Rolle für die Qualität der Espressozubereitung. Hier sind die Hauptaufgaben und deren Bedeutung im Detail:

  • Messung der Extraktionszeit: Der Shot Timer startet, sobald die Extraktion beginnt, und stoppt, wenn der Espresso fertig ist. Eine ideale Extraktionszeit liegt normalerweise zwischen 25 und 30 Sekunden. Diese genaue Zeitmessung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass der Espresso optimal extrahiert wird, wodurch der perfekte Geschmack und die richtige Konsistenz erreicht werden.
  • Qualitätskontrolle: Durch die präzise Überwachung der Extraktionszeit kann der Barista sofort erkennen, ob die Zubereitung korrekt verläuft. Abweichungen von der idealen Extraktionszeit können auf Probleme wie einen falschen Mahlgrad, eine ungleichmäßige Verteilung des Kaffeemehls oder einen unzureichenden Tamp-Druck hinweisen. Diese Faktoren beeinflussen den Geschmack des Espressos erheblich.
  • Konsistenz: Ein Shot Timer ermöglicht es, bei jedem Brühvorgang eine konstante Extraktionszeit zu gewährleisten. Konsistenz ist entscheidend, um sicherzustellen, dass jeder Espresso die gleiche hohe Qualität und den gleichen Geschmack hat, unabhängig davon, wer ihn zubereitet oder zu welchem Zeitpunkt.
  • Training und Lernen: Für angehende Baristas ist der Shot Timer ein wertvolles Lernwerkzeug. Er hilft ihnen, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie sich verschiedene Einstellungen und Techniken (wie Mahlgrad, Dosierung und Tampen) auf die Extraktionszeit und den endgültigen Geschmack des Espressos auswirken.

Zusammengefasst ist der Shot Timer ein unverzichtbares Werkzeug in der Espressozubereitung. Er sorgt für die präzise Messung und Kontrolle der Extraktionszeit, was direkt zur Herstellung eines perfekten Espressos beiträgt. Durch die Überwachung der Zeit kann die Qualität des Espressos konstant gehalten und kontinuierlich verbessert werden, was letztlich die Zufriedenheit der Kaffeeliebhaber garantiert.

Nein, auch wenn es rein vom handwerklichen natürlich möglich wäre den Siebträger mit Kaffeepulver zu befüllen. Kaffeepulver wird meist für Filterkaffee gekauft, weshalb der Mahlgrad gröber ist, als er es für Espresso sein darf. Ohnehin empfehlen wir immer die Kaffeebohnen möglichst kurz vor der Espressozubereitung zu mahlen. Oder – falls keine eigene Espressomühle zur Hand – die Bohnen vom Röster mahlen zu lassen.

Neben dem Aspekt der Tradition, gibt es durchaus messbare Gründe für die Wahl. Espressotassen sind mit dem Volumen von 30 bis 50ml genau auf Espresso ausgerichtet. In einer größeren Tasse könnte der Espresso verloren wirken und schneller abkühlen.

Die Tassen bestehen meist aus dickwandigem Porzellan oder Keramik. Diese Materialien halten die Wärme besser und sorgen dafür, dass der Espresso länger die richtige Temperatur behält. Zusätzlich bleibt auch die Tasse selbst länger warm, was bei der Verkostung ebenfalls eine Rolle spielen kann.

Auch wenn es immer mal wieder eher exotisch aussehende Espressotassen auf dem Markt gibt, die meisten haben doch eine leicht konische Form. Und das durchaus mit Absicht, denn so konzentrieren sich die Aromen und intensiviert sich das Geschmackserlebnis.

Fragen zum Thema Milch und Milchaufschäumen

Häufige Fehler sind das Verwenden von Milch, die nicht frisch oder zu kalt ist, das Eintauchen der Dampfdüse zu tief oder nicht tief genug in die Milch, und das Aufschäumen bei falscher Temperatur. Vermeide diese Fehler, indem du frische, kühlschrankkalte Milch verwenden, die Dampfdüse knapp unter die Milchoberfläche hältst und aufhörst zu schäumen, sobald die Milch ca. 65°C erreicht hat.

Ja natürlich, aber nicht jede Milch eignet sich gleich gut zum Aufschäumen. Wir empfehlen dazu den folgenden Abschnitt des Artikels „Milchschaum und seine Bedeutung für Kaffeespezialitäten“ auf einer unserer Partnerseiten zu lesen. 

Unser Tipp, am besten zu veganer Baristamilch greifen. Meist handelt es sich dabei um eine Mischung aus unterschiedlichen pflanzlichen Rostoffen, die unter anderem auch deshalb gewählt wurden, um beim Milchaufschäumen ein möglichst gutes Ergebnis zu liefern.

  1. Milch ins Kännchen gießen: Fülle dein Milchkännchen bis etwa zur Hälfte mit kalter Milch. Das gibt der Milch noch genug Raum, um aufzuschäumen.
  2. Positioniere die Dampfdüse: Halte das Milchkännchen so, dass die Dampfdüse knapp unter der Milchoberfläche ist. Neige das Kännchen leicht, um einen Wirbel in der Milch zu erzeugen.
  3. Starte die Dampfdüse: Schalte die Dampffunktion deiner Maschine ein. Halte die Spitze der Dampfdüse knapp unter der Oberfläche, bis die Milch anfängt zu schäumen. Dann tauche die Düse tiefer in die Milch, um sie zu erwärmen, ohne weiteren Schaum zu erzeugen.
  4. Achte auf die Temperatur: Die Milch sollte warm, aber nicht heiß sein. Ideal sind etwa 65°C. 
  5. Schaffe eine seidige Textur: Nach dem Dampfen, klopfe das Kännchen vorsichtig auf die Arbeitsfläche, um große Blasen zu entfernen. Schwenke die Milch danach, um eine glatte, glänzende Oberfläche ohne sichtbare Blasen zu erzeugen.

Allgemeine Fragen zum Thema Kaffee

Lagere Kaffeebohnen in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, dunklen Ort. (Aber nicht im Kühlschrank.) Vermeide direktes Sonnenlicht und Feuchtigkeit, um das Aroma möglichst lange zu erhalten. Nach dem Öffnen der Verpackung sollte der Kaffee innerhalb eines Monats verbraucht werden.

Außerdem solltest du immer nur Kaffeebohnen für den aktuellen Bedarf mahlen. Ist der Kaffee erst einmal gemahlen, verliert er ungleich schneller Aroma und Geschmack.

Darauf ist ein „ja“ mit einem großen „aber“ die beste Antwort. Ja, du kannst alle Kaffeebohnen verwenden, aber wir empfehlen doch klar spezielle Espresso-Röstungen zu nutzen. Diese Bohnen sind typischerweise dunkler geröstet und sorgen für ein intensiveres Aroma und Crema.

Der Unterschied zwischen Arabica- und Robusta-Kaffee lässt sich auf verschiedene Aspekte wie Geschmack, Koffeingehalt und Pflanzeneigenschaften zurückführen. Hier sind die wichtigsten Unterschiede im Detail:

Geschmack

  • Arabica: Arabica-Kaffee ist bekannt für sein mildes, komplexes Aroma mit einer breiten Palette von Geschmacksnuancen, die fruchtig, blumig oder nussig sein können. Er hat in der Regel eine höhere Säure und einen weicheren, oft süßeren Geschmack.
  • Robusta: Robusta-Kaffee hat einen kräftigeren, erdigeren Geschmack, der oft als bitterer als bei Arabica beschrieben wird. Robusta-Bohnen haben auch einen höheren Gehalt an Chlorogensäure, was zu einem stärkeren und intensiveren Geschmack beiträgt.

Koffeingehalt

  • Arabica: Arabica-Bohnen enthalten weniger Koffein, typischerweise zwischen 0,8 und 1,4 Prozent.
  • Robusta: Robusta-Bohnen haben einen höheren Koffeingehalt, der zwischen 1,7 und 2,7 Prozent liegt. 

Verwendung und Marktanteil

  • Arabica: Diese Sorte macht etwa 60-70% der weltweiten Kaffeeproduktion aus und wird wegen ihres komplexen Geschmacksprofils oft für hochwertige Kaffees und Spezialitätenkaffees verwendet.
  • Robusta: Robusta-Kaffee macht etwa 30-40% der weltweiten Produktion aus und wird häufig in Mischungen für Espressos verwendet, da der hohe Koffeingehalt und die kräftige Crema geschätzt werden.

Diese Frage ist unter Kaffeeliebhabern umstrittener, als du vielleicht glaubst. Unsere Empfehlung ist lieber nur so viele frische Kaffeebohnen zukaufen, wie du auch verbrauchen wirst.

Es kann aber natürlich dennoch Gründe geben, Kaffee einzufrieren. Dann empfehlen wir dir folgende drei Punkte zu beachten:

  • Verwende eine luftdichte Verpackung, noch besser wäre eine Vakuumverpackung.
  • Friere die Kaffeebohnen in kleine Portionen ein.
  • Sorge für ein schnelles Auftauen auf Zimmertemperatur.

Dadurch soll vor allem verhindert werden, das Aroma entweicht und Kondenswasser den Geschmack beeinflusst.